Grundwasserqualität
Landesweite Daten zur Grundwasserqualität werden für ausgewählte Parameter (Nitrat, Triazine) vom Bayerischen Landesamt für Umwelt angeboten. Im Nitratbericht Bayern sind weiterführende Informationen zur Nitratbelastung des Grundwassers zusammengestellt. Auch im regelmäßig erscheinenden Jahresbericht des Gewässerkundlichen Dienstes werden Daten zur Grundwasserqualität veröffentlicht.
Die europäische Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet die EU-Staaten neben Flüsse und Seen auch das Grundwasser zu schützen. Der "Kartendienst Gewässerbewirtschaftung" gibt Auskunft über den Grundwasserzustand und darüber, in welchen Grundwasserkörpern Maßnahmen geplant sind.
Perfluorierte Chemiekalien (PFC) in den Gewässern des WWA Regensburg
Allgemeine Informationen und aktuelle Messergebnisse (Stand 03.12.2024)
PFC werden heute weltweit in Gewässern, in der Atmosphäre sowie im Gewebe z.B. Blut von Tieren, aber auch von Menschen nachgewiesen und sind in Bayern seit 2006 Gegenstand einer umfassenden Umweltbeobachtung. Die bayerische Wasserwirtschaftsverwaltung betreibt ein umfangreiches chemisches und biologisches Monitoring, um den Zustand der Gewässer zu überwachen.
Zusätzlich haben wir den Forellenbach, einen Zufluss der Vils im östlichen Landkreis Neumarkt i.d.Opf. und das angrenzende Grundwasser untersucht.
- Übersichtskarte der PFC-Probenahmen und Tabelle mit den Untersuchungsergebnissen (Stand: 03.12.2024) - PDF
Weitere Informationen zu diesen Stoffen finden Sie im Internetangebot sowohl des Bayerischen Landesamtes für Umwelt als auch dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Für Fragen zu Gesundheit, Trinkwasser und Lebensmittel sowie für Umweltfragen steht in Bayern eine PFC-Infoline zur Verfügung.
RDX - Belastungen im Bereich des Truppenübungsplatzes Hohenfels sowie des Forellenbaches
Seit dem Jahr 2018 führt das Wasserwirtschaftsamt Regensburg kontinuierlich Untersuchungen im Hinblick auf die Schadstoffkonzentration der sprengstofftypischen Verbindung Hexogen (oder RDX = Resarch Department Explosive / Royal Demolition Explosive) im Bereich des Forellenbachs durch.
Nähere Informationen und Analysen:
- Vermerk RDX - Belastungen (Stand: 16.12.2021) - PDF
- Übersichtskarte Probenahmestandorte und Tabelle mit den Untersuchungsergebnissen (Stand: 03.12.2024) - PDF
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung
Weiterführende Informationen
- Gewässerbewirtschaftung - Bayerisches Landesamt für Umwelt
- Nitrat im Grundwasser - Bayerisches Landesamt für Umwelt
- Phosphor in Fließgewässern und Seen - Bayerisches Landesamt für Umwelt
- Nitratbericht / PSM-Bericht - Bayerisches Landesamt für Umwelt
- Gewässerkundliche Berichte - Bayerisches Landesamt für Umwelt
Hydrogeologische Teilräume und genutzte Grundwasserleiter
Hydrogeologische Einheiten mit regional einheitlichem Bau werden zu Hydrogeologischen Teilräumen zusammengefasst. Im Amtsbereich des WWA regensburg treten sieben davon auf:
Hydrologischer Teilraum | Beschreibung |
---|---|
Fluvioglaziale Schotter | quartäre Kiese und Sande im Donautal, gut durchlässiger Poren-Grundwasserleiter |
Tertiär-Hügelland | Wechsel von Grundwasser leitenden und Grundwasser stauenden Ablagerungen aus dem Tertiär südlich der Donau, mäßige Durchlässigkeit |
Bodenwöhrer Bucht | Kreidezeitliche Kalk- und Sandsteine bilden den Hauptgrundwasserleiter, Kluft-Poren-Grundwasserleiter mit mäßiger Durchlässigkeit |
Fränkische Alb | Malmkalke, großräumig zusammenhängender Kluft-Karst-Grundwasserleiter mit stark wechselnder, überwiegend mittlerer, teils großer Durchlässigkeit und Ergiebigkeit |
Albvorland | überwiegend Mergelstein und Kalksandstein aus Lias und Dogger, Kluft-Poren-Grundwasserleiter mit mäßiger bis geringer Durchlässigkeit |
Keuper-Bergland | Wechsel von Sand- und Tonstein, Kluft-Poren-Grundwasser¬leiterkomplex mit mäßiger bis geringer Durchlässigkeit |
Oberpfälzer-Bayerischer Wald | vorwiegend aus Graniten und Gneisen aufgebauter Kluft-Grundwasserleiter, meist geringe Durchlässigkeit und Ergiebigkeit |
Die Eigenschaften der hydrogeologischen Einheiten haben Auswirkungen auf die Beschaffenheit des Grundwassers.
Quartär
- geringer bis mittlerer Mineralgehalt
- Härte: weich (überwiegend Landkreis NM) bis hart (vor allem im Landkreis Regensburg)
- neutraler pH-Wert
- lokal (im Bereich des Keuper und des Dogger) geogen bedingte Überschreitung des Grenzwerts nach Trinkwasserverordnung bei Eisen
- gering entwickelte Deckschichten, daher vereinzelt anthropogene Belastung mit Nitrat
Tertiär
- geringer bis mittlerer Mineralgehalt (rund 500 mg/l)
- Härte: hart
- neutraler pH-Wert
- keine geogen oder anthropogen bedingten Überschreitungen bei Grenzwerten nach Trinkwasserverordnung
Kreide
- deutliche Unterschiede zwischen Grundwässern aus der Bodenwöhrer Bucht (Landkreis Cham) und aus dem Raum Regensburg
- sehr geringer bis geringer Mineralgehalt in Cham, in Regensburg mittlerer Mineralgehalt
- Härte: überwiegend weich bis mittel in Cham, in Regensburg hart
- pH-Wert in Cham sauer bis neutral, in Regensburg neutral
- in der Regel keine anthropogene Beeinflussung, im Einzelfall hohe Nitratbelastung, im Raum Regensburg geogen und durch reduzierendes Milieu Eisen und Mangan über dem Grenzwert nach Trinkwasserverordnung
Malm
- geringer bis überwiegend mittlerer Mineralstoffgehalt
- Härte: hart
- pH-Wert neutral bis schwach basisch
- in verkarsteten Bereichen hohe Wasserdurchlässigkeiten und große Einzugsgebiete, schwer schützbar, da Deckschichten oft nur gering ausgebildet sind, daher vereinzelt Überschreitungen der Grenzwerte nach Trinkwasserverordnung bei Nitrat, häufiger bei Pflanzenschutzmitteln
Dogger und Lias
- geringer bis mittlerer Mineralstoffgehalt
- Härte: meist hart
- pH-Wert überwiegend neutral bis schwach basisch
- vereinzelt Pflanzenschutzmittel, geogen zum Teil auch Eisen und Mangan über dem Grenzwert nach Trinkwasserverordnung
Keuper
- bei Gesamtmineralisation und Härte deutliche Unterschiede zwischen nicht bis teilbedecktem mittleren Keuper im Westen und bedecktem Keuper im Osten
- zunehmende Gesamtmineralisation von gering im Westen bis mittel in östlich gelegenen Gewinnungsgebieten
- Härte: weich im Westen, überwiegend hart im Osten
- pH-Wert schwach sauer im Westen bis neutral im Osten
- aufgrund gut ausgebildeter Deckschichten und hohem Grundwasseralter keine anthropogenen Belastungen
- geogen bedingte Überschreitung des Grenzwerts nach Trinkwasserverordnung bei Eisen, Mangan und Arsen
Kristallin und Kristallinzersatz
- sehr gering bis gering mineralisiert
- Härte: weich
- pH-Wert überwiegend sauer bis schwach sauer
- gelegentlich Überschreitung des Grenzwerts nach Trinkwasserverordnung bei Eisen und Mangan
- schwach ausgeprägte Deckschichten, daher können mikrobiologische Belastungen auftreten, durch entsprechende Aufbereitungsmaßnahmen keine Probleme im Reinwasser
- trotz schlechter Schützbarkeit keine anthropogene Beeinflussung