Hochwasserschutz Zeitlarn
Projektstatus Bauabschnitt 3
Zahlen und Fakten
Lage: Gemeinde Zeitlarn, Landkreis Regensburg
geplante Fertigstellung: Ende 2027
Kosten: ca. 26 Millionen €
Projektziel: Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser
Der Freistaat Bayern baut für die Gemeinde Zeitlarn
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Das WWA Regensburg hat den Ort Zeitlarn in 3 unabhängige Teilbereiche für den Hochwasserschutz gegliedert. Die Schutztrasse besteht aus Hochwasserschutzmauern mit mobilen Elementen. Die ersten beiden Bauabschnitte BA 1 und BA 2 sind fertiggestellt. Die Bauarbeiten am dritten Bauabschnitt laufen seit April 2023. Weiterhin läuft derzeit die Vorbereitung für die Umsetzung der Ausführungsplanung und den Grunderwerb im nächsten Abschnitt, Ortsteil Regendorf.
Bauabschnitt 3 - Hauptort und linkes Wenzenbachufer
Konzept des Hochwasserschutzes
Beim Jahrhunderthochwasser von 2002 war der Ort weitgehend unter Wasser. Fluchtwege und die Bundesstraße waren nicht mehr befahrbar.
Der Hochwasserschutz besteht aus Schutzmauern, mobilen Elementen zum Verschluss von Durchfahrten und Übergängen sowie Pumpeneinrichtungen zur Binnenentwässerung zum Schutz des Hauptorts mit Kirche und anderen öffentlichen Gebäuden vor einem 100-jährlichen Hochwasser des Flusses Regen. Auch die B 15 als einziger Fluchtweg und wichtige Verkehrsverbindung Richtung Norden muss befahrbar bleiben.
Durch die Anordnung von Sichtfenstern, Anhebung eines Weges, eine Anböschung an die Mauer sowie das Einsetzen von Matrizen (Strukturelemente im Beton) wird die Schutzmauer optisch niedriger und an das Orts- und Landschaftsbild angepasst.
Der Teilabschnitt 6 "Flutmulde" wurde an die REWAG übertragen, die das entstehende Retentions-raumvolumen für den Hochwasserschutz des "Trinkwasserbrunnens Sallern" benötigt. Die Baumaßnahmen zur Herstellung der Flutmulde wurden bereits im Sommer 2023 abgeschlossen. Bereits beim Hochwasser (Weihnachten 2023) konnte die Flutmulde in Verbindung mit der bestehenden HWS-Wand ihre Funktion unter Beweis stellen.
Anschließend konnte mit der Ausführungsplanung und den Bauvorbereitungen begonnen werden. Auf Grund des Umfangs und der Kosten für die Baumaßnahme wurde der dritte Bauabschnitt BA03 in 6 sogenannte Teilabschnitte aufgeteilt. Diese werden seit April 2023 sukzessive umgesetzt. Bis zum Sommer 2024 wurde die Hochwasserschutztrasse für die Teilabschnitte 5 und 4, also vom südlichen Ortsende flussaufwärts des Regens bis in Höhe der Kirche, errichtet. Mit der zwischenzeitlich erstellten Hochwasserschutzmauer und Binnenentwässerung können die Teilabschnitte 5 und 4 durch kleinere örtlich ergänzte Maßnahmen (Sandsäcke) gegen ein 20-jährliches Hochwasser geschützt werden.
Seit Juli 2024 laufen die Arbeiten für den daran anschließenden Teilabschnitt 3 von der Kirche entlang des Uferwegs in Richtung des Wenzenbachs. Aufgrund der vorherrschenden komplexen Untergrundverhältnisse und der Lage direkt am Gewässer sind in diesem Teilabschnitt aufwendige Tiefgründungen (Bohrpfähle) erforderlich. Damit die Baumaßnahmen unter diesen anspruchsvollen Verhältnissen möglich sind, wurde das Baufeld und die erforderliche Baustraße temporär für die Bauarbeiten mit Hilfe einer Spundwand zum Fluss hin gesichert. Für die Binnenentwässerung werden mehrere Pumpschächte errichtet und es wird das schon bestehendes Mischwasserpumpwerk oberhalb der Wenzenbachmündung umgebaut. Die Zufahrt zu den Anliegergebäuden ist während der Bauphase nur eingeschränkt möglich. Parallel zu den Arbeiten im Abschnitt 3 werden seit Sommer 2025 die anknüpfenden Maßnahmen im nächsten Teilabschnitt, dem Teilabschnitt 2 am Wenzenbach, ausgeführt. Diese umfassen u.a. die Errichtung der Hochwasserschutzmauer mit Unterhaltungsweg flussaufwärts entlang des Wenzenbachs bis zur Staatsstraße 2397, eines Pumpwerks am Wenzenbach sowie die Verlegung des Bachlaufs auf einer Länge von rund 100 Metern. Die weiteren Arbeiten östlich der Staatsstraße im Teilabschnitt 1 sind ab dem Frühjahr 2026 geplant.
Die Planungen begannen bereits 2010 und erfolgten in enger Abstimmung und Beteiligung des sogenannten Hochwasserforums Zeitlarn. Das WWA hat dieses Gremium ins Leben berufen, um Gestaltungsfragen, Anliegerforderungen und konzeptionelle Denkansätze gemeinsam mit den Beteiligten zu erörtern. Das Genehmigungsverfahren wurde im Oktober 2020 mit Planfeststellungsbeschluss des Landratsamtes Regensburg abgeschlossen. Damit wurden die rechtlichen Voraussetzungen für die bauliche Umsetzung des Hochwasserschutzes geschaffen. Begleitend zur Bauausführung werden die direkt Betroffenen in Anliegerversammlungen vom WWA Regensburg, der Gemeinde Zeitlarn und den mitwirkenden Planungsbüros über die anstehenden Arbeiten informiert.
Der dritte Abschnitt ist der aufwendigste Teil des Zeitlarner Hochwasserschutzes. Die Planungen begannen bereits 2010 und erfolgten in enger Abstimmung und Beteiligung des sogenannten Hochwasserforums Zeitlarn. Das WWA hat dieses Gremium ins Leben berufen, um Gestaltungsfragen, Anliegerforderungen und konzeptionelle Denkansätze gemeinsam mit den Beteiligten zu erörtern. Das Genehmigungsverfahren wurde im Oktober 2020 mit Planfeststellungsbeschluss des Landratsamtes Regensburg abgeschlossen. Damit wurden die rechtlichen Voraussetzungen für die bauliche Umsetzung des Hochwasserschutzes geschaffen.
Bildergalerie


Daten zum Hochwasserschutz
- Gesamtkosten: ca. 26 Mio. €
- Planungskosten: davon 2,2 Mio. €
- Finanzierung: Freistaat Bayern 60 % mit Förderung der EU, Gemeinde Zeitlarn 40 %
- Gebäude: ca. 150
- Arbeitsplätze: ca. 110
- Gesamtfläche: ca. 19,6 ha
- Gewerbefläche: ca. 1,5 ha
- Hochwasserschutzwand: 1.900 m
- Flutmulde: 800 m lang, 30 m breit
- Mobile Elemente: 170 m² Überfahrten und Sichtfenster
- Schöpfwerk Wenzenbach: 1.900 l/s
- Schöpfwerk am Regen: 330 l/s
- Entwässerung: Drainagen, Mischwasserentlastungen, Sickermulden u. RW-Kanäle
- Pumpschächte: 5
- Verteidigungsweg: 1.900 m
- Ökologischer Ausgleich: Wiederbepflanzung, Neugestaltung Wenzenbach
- voraussichtlich 5 Jahre: 2023 - 2027
- Ausführende Firmen: Nähere Informationen
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Die Gemeinde Zeitlarn wurde durch ihre Lage am Fluss "Regen" immer wieder von schweren Hochwassern heimgesucht. Die letzten großen Hochwasser ereigneten sich 2002 und 2013. Dabei wurden unzählige Wohnhäuser, öffentliche Gebäude und Kleingewerbe überflutet. Austretende Schadstoffe wie z.B. Heizöl verschmutzten das Siedlungsgebiet und die Umwelt. Es entstanden Schäden in Millionenhöhe.
Hochwasserschutzabschnitte, © Ing.-Büro Kempa