Bauabschnitt 3, Hauptort und linkes Wenzenbachufer
Der dritte Abschnitt ist der längste und schwierigste Teil des Zeitlarner Hochwasserschutzes. Die Planungen begannen bereits 2010 und erfolgten in enger Abstimmung und Beteiligung des sog. Hochwasserforum Zeitlarn.
Das WWA hat dieses Gremium ins Leben berufen, um schwierige Gestaltungsfragen, problematische Anliegerforderungen und konzeptionelle Denkansätze gemeinsam mit den Beteiligten zu erörtern. Im Oktober 2020 folgte dann der Planfeststellungsbeschluss des Landratsamtes Regensburg. Damit wurden die rechtlichen Voraussetzungen für die bauliche Umsetzung des Hochwasserschutzes geschaffen.
Seit Mitte 2021 steht die Finanzierung und es konnte mit der Ausführungsplanung und Bauvorbereitungen begonnen werden. Auf Grund des Umfangs und der Kosten für die Maßnahme wurde diese in 6 Unterabschnitte aufgeteilt. Diese werden ab April 2023 sukzessive umgesetzt.
Begonnen wird mit den Abschnitten 4 und 5, diese sollen bis Herbst 2024 fertig gestellt werden. Mit der dann vorhandenen Schutzmauer kann der Abschnitt 4 und 5 durch kleinere örtliche Maßnahmen (Sandsäcken) zu mindestens gegen ein 20-jährliches Hochwasser geschützt werden.
Der Abschnitt 6 „Flutmulde“ wurde an die REWAG übertragen, die das entstehende Retentionsraumvolumen „ Trinkwasserbrunnen Sallern“ benötigt. Hier wurde mit den Arbeiten bereits im Februar 2023 begonnen. Die Arbeiten werden bis Sommer 2023 abgeschlossen.
Konzept des HWS
Beim Jahrhunderthochwasser von 2002 war der Ort weitgehend unter Wasser. Fluchtwege und die Bundesstraße waren nicht mehr befahrbar.
Bei der Planung waren neben dem eigentlichen Hochwasserschutz auch das Trinkwasserschutzgebiet der Stadt Regensburg "Sallern", der Naturschutz sowie das Ortsbild von Zeitlarn zu berücksichtigen.
Der Hochwasserschutz besteht aus Schutzmauern und mobilen Elementen und soll den Hauptort mit Kirche und anderen öffentlichen Gebäuden vor einem 100-jährlichen Hochwasser des Flusses Regen schützen. Auch die B 15 als einziger Fluchtweg und wichtige Verkehrsverbindung Richtung Norden muss befahrbar bleiben.
Städteplanung
Durch die Anordnung von Sichtfenstern, Anhebung eines Weges, eine Anböschung an die Mauer sowie das Einsetzen von Matrizen (Strukturelemente im Beton) wird die Schutzmauer optisch niedriger und an das Orts- und Landschaftsbild angepasst. Hierzu wurde die Unterstützung eines renommierten Architekten eingeholt.
Kurzbeschreibung der Hochwasserschutzanlage Zeitlarn 3. Bauabschnitt
Voraussichtliche Kosten |
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Gesamtkosten | ca. 26 Mio. € |
Planungskosten | davon 2,2 Mio. € |
Was wird geschützt? |
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Gebäude | ca. 150 |
Arbeitsplätze | ca. 110 |
Gesamtfläche | ca. 19,6 ha |
Gewerbefläche | ca. 1,5 ha |
Bauwerke |
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Hochwasserschutzwand | 1.900 m |
Flutmulde | 800 m lang 30 m breit |
Mobile Elemente | 170 m² Überfahrten und Sichtfenster |
Schöpfwerk am Wenzenbach | 1.900 l/s |
Schöpfwerk am Regen | 330 l/s |
Entwässerung | Drainagen, Mischwasserentlastungen, Sickermulden u. RW-Kanäle |
Pumpschächte | 5 |
Verteidigungsweg | 1.900 m |
Ökologischer Ausgleich | Wiederbepflanzung, Neugestaltung Wenzenbach |
Geplante Bauzeit |
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voraussichtlich 6 Jahre | 2023-2028 |
Bautafel |
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Ausführende Firmen |
Kostenloser Hochwasserschutz für die Anlieger
Die Gemeinde Zeitlarn hat erklärt, dass keine Baukosten auf die Anlieger umgelegt werden. Das bedeutet für die hochwassergeplagten Bürger einen kostenlosen Schutz. Die Finanzierung übernimmt der Freistaat Bayern, die Gemeinde Zeitlarn und in Teilen die Europäische Union.