Bauabschnitt 1, Schulsiedlung
Die Hochwasserschutzanlage
Der Hochwasserschutz der Schulsiedlung umfasst neben der Schule noch 45 Anwesen. Zur Eindeichung wurde eine ca. 740 m lange Schutzmauer aus Stahlbeton direkt entlang der bestehenden Grundstücksgrenzen errichtet. Die Mauer-Oberkante liegt mit einem Freibord von 50 cm über dem Bemessungswasserspiegel eines 100-jährlichen Hochwassers. Dabei ist auch der Rückstau der Donau berücksichtigt.
Mit der nahe an der Bebauung verlaufenden Schutzlinie hielt sich der Retentionsraumverlust der Schutzanlage so gering, dass nur 2000 m3 als Ausgleich verblieben. Die entsprechenden Abgrabungen erfolgten auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses Regen.
Nach geschickter Geländeanpassung verbleiben als sichtbare Wandhöhe nur noch 1,0 - 1,5 m. Die Betonmauer wird nicht teuer verkleidet, sondern mit Bepflanzung kaschiert. Hinter der Schutzmauer befindet sich ein 3 m breiter Verteidigungs- und Wartungsweg.
Die Binnenentwässerung
Die Binnenentwässerung besteht aus einem Dränagesystem und einem Schöpfwerk. Die Ableitung des anfallenden Qualm- und Sickerwassers im Bereich der Schutzmauer erfolgt über eine Sickerrigole mit Dränageleitung zum zentralen Pumpschacht. Das Niederschlagswasser wird wie bisher über die bestehende Kanalisation gefasst und dem Schöpfwerk zugeführt.
Bei größeren Hochwasserereignissen werden die bestehenden Regenüberläufe im Mischwasserkanalnetz mit Elektroschiebern verschlossen. Dadurch kann das gesammelte Regenwasser nicht mehr abfließen und muss im Schöpfwerk abgepumpt werden, um einen Rückstau im Kanalnetz zu vermeiden.
Das Schöpfwerk verfügt über 3 nass aufgestellte Rohrgehäusepumpen, die jeweils bei einer Förderhöhe von 4,0 m für eine Fördermenge von mindestens 400 l/s ausgelegt sind. Die erforderliche elektrische Anschlussleistung der Pumpenanlage beträgt ca. 90 KW. Bei Stromausfall steht ein Notstromaggregat bereit.
Die Schöpfwerksfunktion
Im Normalbetrieb wird das gesamte Mischwasser der Kläranlage in Regensburg zugeführt. Bei Starkniederschlägen wird Regenwasser im Überlaufbecken zum Wenzenbach abgeführt. Im Hochwasserfall würde ohne Abschiebern Hochwasser ins Kanalnetz eindringen. Infolge dessen muss Regenüberlaufwasser mit großen Pumpen in den rückgestauten Überlauf am Wenzenbach gedrückt werden.
Hydrologische Daten | Werte |
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Regen: | Gewässer I. Ordnung |
Einzugsgebiet: | 2677 km2 |
Entfernung zur Mündung in die Donau: | 7 Km |
Mittelwasserabfluss: | MQ = 37,5 m3/s |
100 - jährl. Hochwasserabfluss: | HQ100 = 750,0 m3/s |
Gewässergüte | Gkl. II (mäßig belastet) |
Art und Umfang des Vorhabens
- 740m Hochwasserschutzmauer (Stahlbeton)
- Höhe ca. 2,3 - 3,0 m, Länge
- 6 Dammbalkenverschlüsse
- Befahrbarer Deichhinterweg, Breite 3,0 m, Länge 680 m
- Drainageleitung DN 200 - DN 400, Länge ca. 740 m
- Pumpschacht für Qualm- und Sickerwasser mit 2 Pumpen zu je 60 l/s Förderleistung
- Schöpfwerk mit 3 Pumpen zu je 400 l/s Förderleistung
- Entlastungskanäle DN 800 u. DN 1000, Länge 11 m
- Verbindungsschacht für Regenwasserentlastung und Binnenentwässerung
- 2000 m3 Retentionsraumausgleich
Planung | Ausführung |
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Vorplanung | Wasserwirtschaftsamt Regensburg |
Entwurfsplanung | Dr. Blasy - Dr. Øverland, Eching |
Statik: | Ing.-Büro Dr. Lammel, Regensburg |
Bauausführung: | Fa. H. Dankerl Bau-GmbH, Cham |
Maschinentechnik: | Fa. Ritz - Atro, Nürnberg |
Bauoberleitung | Wasserwirtschaftsamt Regensburg |
Bauzeit (Bauabschnitt 1)
Dezember 2006 bis Juni 2008
Kosten
Gesamtkosten 1,92 Mio. €
Finanzierung
Gemeinde Zeitlarn 40 % und der Freistaat Bayern 60%