Strukturverbesserungen / Pflanzungen

Verbesserte Altwasseranbindung am Regen bei Lappersdorf

Blick auf das Altwasser Bild vergrössern Altwasseranbindung nach der Maßnahme
Blick auf das Altwasser Bild vergrössern Altwasseranbindung nach der Maßnahme
Blick auf das Altwasser Bild vergrössern Altwasseranbindung am Ufer gegenübervor der Maßnahme

Unterhalb des Pielmühler Wehrs bei Lappersdorf am Regen gibt es zwei Altwasser, dort sind im Auftrag des Wasserwirtschaftsamtes Regensburg im Herbst 2023 Maßnahmen zur Strukturverbesserung durchgeführt worden. Auf der Zeitlarner Regenseite wurden Wasserbaubuhnen zur Verbesserung des Durchflusses aufgeschüttet. Auf der gegenüberliegenden Lappersdorfer Regenseite wurde das Ufer am unteren und oberen Altwasser abgegraben, um die Altwasser besser an den Fluss anzubinden und damit den Fischen und Kleinstlebewesen im Regen einen verbesserten Lebensraum zu bieten. Dabei wurde der Zulauf zum oberen Altwasser von 3 Meter auf 8 Meter verbreitert und etwa 1.300 Tonnen Boden abgetragen, dies entspricht etwa 60 LkW-Ladungen.
Die Arbeiten sind Vorfeld mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Regensburg abgestimmt und wasserrechtlich per Bescheid genehmigt.

Strukturverbesserung an der Naab in Kallmünz

Blick auf das Naabufer -  nachher, Kiesfläche direkt am Naabufer sorgt für direkten Zugang zum Gewässer Bild vergrössern Naabufer nach der Maßnahme
im Vordergrund: Naabufer links im Bild jetzt mit Kies udn Sitzsteinen gestaltet, im Hintergrund das Wehr, die Kirche und auf dem Burgberg die Burgruine Bild vergrössern umgestaltetes Naabufer in Kallmünz

Im Juni 2023 hat die Flussmeisterstelle Regensburg im Rahmen der Gewässerunterhaltung einen etwa 25 Meter langen Abschnitt unmittelbar unterhalb des Naab-Wehrs am Schmidwöhr in Kallmünz umgestaltet. Vorhandene Uferbefestigungen wurden entnommen, wodurch die Eigendynamik des Gewässers gefördert wird. Zusätzlich wurde Flusskies bis ins tiefere Wasser hinein eingebracht, als wichtiger Lebensraum für Wasserlebewesen und als Laichhabitat für die einheimischen Fischarten. Eine Verlandung der Kiesflächen ist aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Wehr und den dort herrschenden guten Strömungsverhältnissen nicht zu erwarten. Die Strukturvielfalt des Gewässerufers wird somit erhöht. Diese Maßnahme dient der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die einen guten Zustand für alle Fließgewässer vorsieht. Durch die Kiesfläche ist auch für die Bevölkerung ein weiterer, einfacher Zugang zum Gewässer möglich, größere Felsen laden zum Sitzen und Verweilen an der Naab ein und grenzen gleichzeitig zum tieferen Wasser hin ab. Der Markt Kallmünz beteiligte sich an der Maßnahme. Er sorgte für die vorschriftsgemäße Weiterbehandlung des angefallenen Aushubmaterials.

Strukturverbesserung am Regen bei Zeitlarn in Laub

Blick auf den Regen bei Laub, rechts im Bild neues Kiesufer mit Sitzsteinen Bild vergrössern Umgestaltetes Regenufer mit Sitzsteinen

Im Juni 2023 hat die Flussmeisterstelle Regensburg im Rahmen der Gewässerunterhaltung einen neuen Kieszugang am Regen beim Ortsteil Laub der Gemeinde Zeitlarn geschaffen. Die Uferbefestigungen wurden entfernt, somit wird das Gewässerufer strukturreicher. Zusätzlich wurde Flusskies bis ins tiefere Wasser hinein eingebracht, als wichtiger Lebensraum für Wasserlebewesen und als Laichhabitat für die einheimischen Fischarten. Diese Maßnahme dient der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die einen guten Zustand für alle Fließgewässer vorsieht.

Pflanzungen im Landkreis Cham

An mehreren Fließgewässern im Landkreis Cham wurden im Herbst 2022 und Frühjahr 2023 abschnittsweise standorttypische Ufergehölze gepflanzt:
- am Chamb zwischen der Grenze zur Tschechischen Republik und Kleinaign
- am Biberbach bei Steinlohe
- am Quadfeldmühlbach bei Cham
- am Regen bei Blaibach

Warum sind Ufergehölze wichtig?

An den betroffenen Gewässerabschnitten wachsen aktuell nur wenige Ufergehölze. Ursprünglich waren der Großteil der Bäche in Deutschland sommerkühle und sauerstoffreiche Waldgewässer. Die darin lebenden Gewässerorganismen sind entsprechend daran angepasst und reagieren sensibel auf höhere Wassertemperaturen und damit verbundenen geringeren Sauerstoffgehalt. Fische und Kleinlebewesen im Gewässer, die für die genannten Fließgewässer normalerweise typisch wären, finden deshalb dort aktuell keinen geeigneten Lebensraum vor. Durch den Klimawandel wird sich die Erwärmung des Wassers und die Verschlechterung der Lebensbedingungen für Gewässerorganismen in Zukunft voraussichtlich noch verstärken.
Die Beschattung durch Ufergehölze verringert die Erwärmung des Gewässers und wirkt damit Sauerstoffmangel im Gewässer entgegen, der in den Sommermonaten auftreten kann. Sie reduziert das Algenwachstum und damit die Verkrautung des Gewässers. Einhängende Wurzeln und Äste, sowie anfallendes Totholz bieten einen Lebensraum für Fische und Kleinlebewesen im Wasser. Standortgerechte Ufergehölze stabilisieren zudem auf natürliche Weise das Ufer. Der Gehölzsaum verringert auch Stoffeinträge ins Gewässer.
Darüber hinaus sind die Ufergehölze auch an Land wichtige Lebensräume. Sie bereichern das Landschaftsbild und vernetzen Biotope entlang des Gewässers. Das Kleinklima wird verbessert, extreme Temperaturen durch Beschattung und Windschutz ausgeglichen. Durch Reduzierung des Kohlendioxids in der Luft leisten gehölzbestandene Uferstreifen auch einen Beitrag zum Klimaschutz.

Rechtliche Grundlagen

Die EG-Wasserrahmenrichtlinie fordert den „guten ökologischen Zustand“ der Oberflächengewässer bis 2027. Dieses Ziel wird an oben genannten Gewässern aktuell nicht erreicht. Unter anderem fehlen Lebensräume für Fische und Kleinlebewesen im Gewässer, aufgrund des strukturarmen Gewässerbetts und der erhöhten Wassertemperatur. Die Pflanzung von Ufergehölzen ist somit eine notwendige Maßnahme zur Erreichung des „guten ökologischen Zustands“. Die Erhaltung der Ufer, insbesondere durch Neuanpflanzung einer standortgerechten Ufervegetation, ist Teil der öffentlich-rechtlichen Verpflichtung zur Unterhaltung oberirdischer Gewässer (§39 WHG). Die Pflanzung standortgerechter Ufergehölze ist ohne Zustimmung der Anlieger möglich und von diesen zu dulden (§41 WHG).

Das Gewässer Chamb verläuft von der Mitte des Bildes nach hinten, an beiden Seiten Wiese, links mit Gehölzneupflanzung, im Hintergrund Wald Bild vergrössernChamb nach Gehölzpflanzung
Das Gewässer Chamb schlängelt sich quer durch eine Wiese, links vom Gewässer entlang Neupflanzungen, im Hintergrund Wald Bild vergrössernChamb nach Gehölzpflanzung

Ablauf des Projekts

Die Pflanzung wurde zwischen November 2022 und Februar 2023 durch eine vom Wasserwirtschaftsamt beauftragte Fachfirma durchgeführt. Um den Schattenwurf der Bäume auf angrenzende landwirtschaftliche Flächen so gering wie möglich zu halten, wurden vorrangig die südlichen Ufer einseitig bepflanzt. Die Pflanzung erfolgt in 2 Reihen im Abstand von mindestens 2 m zu den angrenzenden Flurstücken.
Gepflanzt wurden jeweils zweijährige Jungpflanzen (Sämlinge) und Weidensteckhölzer. Es handelt sich um Baumarten, die typischerweise an den Bächen vorkommen: Schwarzerlen, Weiden, Pappeln, Ulmen, Eichen, Trauben- und Vogelkirsche.
Die Pflanzen sind mit einem Einzelbaumschutz gegen Verbiss geschützt. In den Folgejahren (2023-2025) werden jeweils zwei Mal pro Jahr Pflegemaßnahmen durchgeführt.
Die Zufahrt zu den Pflanzflächen erfolgt so weit wie möglich auf dem Uferstreifen des WWA und Wirtschaftswegen. An wenigen Stellen ist die Zufahrt über angrenzende Flurstücke unvermeidlich. Das Wasserwirtschaftsamt ist gemäß Wasserhaushaltsgesetz dazu berechtigt, für Unterhaltungsmaßnahmen am Gewässer auch private Grundstücke zu betreten (§ 41 (1) WHG). Selbstverständlich wird darauf geachtet, keine Schäden an den landwirtschaftlichen Flächen und Wegen zu verursachen.