Der Drachensee – ein wasserwirtschaftliches Juwel

Symposium zum Drachensee am 28. Juni 2007

Mit dem Titel "der Drachensee, ein wasserwirtschaftliches Juwel" hat Herr Erich Eichenseer vom WWA Regensburg zu einem Symposium in Furth im Wald eingeladen. Mit Landtagsbeschluss von 1970 erfolgte der Startschuss zur Planung des Drachensees in Furth im Wald. Das heutige Bauprojekt basiert auf einem Planfeststellungsbescheid des LRA Cham von 1977. Die Talsperre erfüllt in erster Linie die Aufgabe des Hochwasser-schutzes für die Stadt Furth im Wald. Daneben erfährt der Bereich Freizeit und Erholung in naher Zukunft einen hohen Stellenwert unter dem Motto: Sanfter Tourismus. Außerdem wird für den Naturraum Chambtal ein breites Rückzugsgebiet für seltene Exemplare aus Flora und Fauna geschaffen: Technik im Einklang mit Natur und Landschaft heisst die Devise.
Rund 160 Personen aus Politik, Verbänden und Behörden, sowie tschechische Vertreter und Anlieger aus der Further Region besuchten diese Veranstaltung. Das Symposium sollte den regionalen und überregionalen Zusammenhang dieser wasserwirtschaftlichen Maßnahme beleuchten. Repräsentanten aus Politik und der Wasserbautechnik waren erschienen. "Der Further Drachensee ist Bayerns Vorzeigeprojekt." Mit dieser Überschrift beschrieb die Chamer Zeitung das Symposium.

Unser Staatssekretär Herr Dr. Otmar Bernhard sprach ein ausführliches Grußwort. Landrat Theo Zellner schwärmte von den Chancen und der Entwicklung in der Further Region. Prof. Dr. Theodor Strobl von der TU München referierte zum Thema Hochwasserspeicher in Bayern und Ministerialrat Jörg Preußer beschrieb neue strategische Entwicklungen zum Bau von Hochwasserspeichern in Bayern. Das Schlusswort sprach Regierungspräsident Dr. Wolfgang Kunert.

"Mit diesem Hochwasserschutz gewinnen alle!"

Mit diesen Worten begann Herr Staatssekretärs Dr. Otmar Bernhard sein Grußwort. Weiter führte er aus, daß der Drachensee Hochwasserspeicher, Freizeitoase und Biotop zugleich ist. Der rund 88 Hektar große Drachensee-Speicher im Tal des Chamb macht die Region hochwassersicherer, schafft wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen und bereichert die regionale Tourismuswirtschaft. Die Investition des Freistaates von ca. 30 Millionen Euro, an der sich die Europäische Union zu 50 Prozent beteiligt, zahlt sich aus. Angesichts des rapide fortschreitenden Klimawandels wird der Hochwasserrückhalt immer wichtiger. Der Drachensee übernimmt als 24. Talsperre Bayerns eine bedeutende Funktion als Hochwasserrückhaltebecken, so Staatssekretär Dr. Bernhard.

Landkreisweite Bedeutung und Visionen rund um den Drachensee

Landrat Theo Zellner sprach von Lebensqualität und Zukunftsperspektiven im ländllichen Raum. Er zeigte sich erfreut darüber, dass mit dem Drachensee auch eine weitere touristische Attraktion im Landkreis Cham entsteht. Der Freistaat Bayern hat einen guten Grundstein dafür gelegt.
Bürgermeister Johannes Müller aus Furth im Wald ist sich sicher, dass der Drachensee auch ein touristischer Anziehungspunkt wird. Er dankte dem Freistaat Bayern für seine außerordentlich gut gelungene Planung zur Seeraumgestaltung und freute sich über die sogenannte Grundausstattung für Freizeit und Erholung, die durch private Investoren weiter ausgebaut werden soll.

Überregionaler Talsperrenvergleich

Prof. Dr. Theodor Strobl und Ministerialrat Jörg Preußer referierten über die zwingende Notwendigkeit eines effektiven Hochwasserschutzes in Bayern mittels Hochwasser-rückhaltebecken. Anhand von Beispielen vergangener Hochwässer im alpinen Vorland wurde die Wirkung von Talsperren und deren überregionale Bedeutung für Unterlieger deutlich gemacht.

Funktion des Drachensees und Seeraumgestaltung

Der Drachensee wurde für ein hundertjährliches Hochwasserereignis des Flusses Chamb als Rückhaltebecken konzipiert. Er reduziert den Hochwasserabfluss von 123 m3/s auf
35 m3/s und kann 4,0 Mio m3 Hochwasservolumen zurückhalten. Dazu wird 2008 ein Dauerstausee mit 88 ha Seefläche eingestaut, der sich im Hochwasserfall auf 158 ha ausdehnt. In der Talsperre wird durch Wasserkraft umweltfreundliche Energie gewonnen.
Das wasserwirtschaftliche Juwel zeigt sich in der neu entwickelten Seeraumgestaltung. Im Dauerstau des Grundsees werden 4 Zonen mit entsprechenden Funktionen nebeneinander Platz finden.

  • Betriebszone mit Talsperre und Betriebsgebäude
  • Freizeitzone mit Parkplätzen, Wanderwegen und Erholungseinrichtungen
  • Ökologische Regenerationszone mit ungestörten Wiesenbrüterbereichen
  • Umweltbildungszone mit Stationen zur Naturbeobachtung

Trennlinie der Freizeit- und Ökozone ist ein neuer Inselsteg, der in einen Rundwanderweg integriert ist. Dies erläuterten der Projektleiter Alfons Lerch, WWA Regensburg und Ernst Obermeier von FNL Landschaftsplanung, München.

Reinhaltung des Drachensees

Das Einzugsgebiet des Drachensees reicht mit 212 km2 zu 43% ins Nachbarland Tschechien. Zur Verminderung der künftigen Eutrophierungsgefahr im Drachensee müssen die Ursachen auf beiden Seiten der Grenze analysiert und Abhilfevorschläge erarbeitet werden. Nach einer Studie der Regierung der Oberpfalz wird mit erhöhten Phosphat-gehalten im Zustrom des Sees gerechnet. In einer bilateralen Zusammenarbeit zwischen tschechischen und deutschen Fachleuten werden Abhilfestrategien entwickelt, wie Chemiedirektor Dr. Jürgen Seibold, Regierung der Oberpfalz, und Ing. Jiri Kalista von der Bezirksregierung Pilsen berichteten.

Projektleiter Alfons Lerch, WWA Regensburg

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* Presseberichte mit freundlicher Genehmigung der örtlichen Presse aus dem Jahr 2007