Hydrogeologische Teilräume und genutzte Grundwasserleiter

Hydrogeologische Einheiten mit regional einheitlichem Bau werden zu Hydrogeologischen Teilräumen zusammengefasst. Im Amtsbereich des WWA Regensburg treten sieben davon auf:

Hydrogeologische Teilräume
Hydrologischer Teilraum Beschreibung
Fluvioglaziale Schotter quartäre Kiese und Sande im Donautal, gut durchlässiger Poren-Grundwasserleiter
Tertiär-Hügelland Wechsel von Grundwasser leitenden und Grundwasser stauenden Ablagerungen aus dem Tertiär südlich der Donau, mäßige Durchlässigkeit
Bodenwöhrer Bucht Kreidezeitliche Kalk- und Sandsteine bilden den Hauptgrundwasserleiter, Kluft-Poren-Grundwasserleiter mit mäßiger Durchlässigkeit
Fränkische Alb Malmkalke, großräumig zusammenhängender Kluft-Karst-Grundwasserleiter mit stark wechselnder, überwiegend mittlerer, teils großer Durchlässigkeit und Ergiebigkeit
Albvorland überwiegend Mergelstein und Kalksandstein aus Lias und Dogger, Kluft-Poren-Grundwasserleiter mit mäßiger bis geringer Durchlässigkeit
Keuper-Bergland Wechsel von Sand- und Tonstein, Kluft-Poren-Grundwasser¬leiterkomplex mit mäßiger bis geringer Durchlässigkeit
Oberpfälzer-Bayerischer Wald vorwiegend aus Graniten und Gneisen aufgebauter Kluft-Grundwasserleiter, meist geringe Durchlässigkeit und Ergiebigkeit

Die Eigenschaften der hydrogeologischen Einheiten haben Auswirkungen auf die Beschaffenheit des Grundwassers.

Quartär

  • geringer bis mittlerer Mineralgehalt
  • Härte: weich (überwiegend Landkreis NM) bis hart (vor allem im Landkreis Regensburg)
  • neutraler pH-Wert
  • lokal (im Bereich des Keuper und des Dogger) geogen bedingte Überschreitung des Grenzwerts nach Trinkwasserverordnung bei Eisen
  • gering entwickelte Deckschichten, daher vereinzelt anthropogene Belastung mit Nitrat

Tertiär

  • geringer bis mittlerer Mineralgehalt (rund 500 mg/l)
  • Härte: hart
  • neutraler pH-Wert
  • keine geogen oder anthropogen bedingten Überschreitungen bei Grenzwerten nach Trinkwasserverordnung

Kreide

  • deutliche Unterschiede zwischen Grundwässern aus der Bodenwöhrer Bucht (Landkreis Cham) und aus dem Raum Regensburg
  • sehr geringer bis geringer Mineralgehalt in Cham, in Regensburg mittlerer Mineralgehalt
  • Härte: überwiegend weich bis mittel in Cham, in Regensburg hart
  • pH-Wert in Cham sauer bis neutral, in Regensburg neutral
  • in der Regel keine anthropogene Beeinflussung, im Einzelfall hohe Nitratbelastung, im Raum Regensburg geogen und durch reduzierendes Milieu Eisen und Mangan über dem Grenzwert nach Trinkwasserverordnung

Malm

  • geringer bis überwiegend mittlerer Mineralstoffgehalt
  • Härte: hart
  • pH-Wert neutral bis schwach basisch
  • in verkarsteten Bereichen hohe Wasserdurchlässigkeiten und große Einzugsgebiete, schwer schützbar, da Deckschichten oft nur gering ausgebildet sind, daher vereinzelt Überschreitungen der Grenzwerte nach Trinkwasserverordnung bei Nitrat, häufiger bei Pflanzenschutzmitteln

Dogger und Lias

  • geringer bis mittlerer Mineralstoffgehalt
  • Härte: meist hart
  • pH-Wert überwiegend neutral bis schwach basisch
  • vereinzelt Pflanzenschutzmittel, geogen zum Teil auch Eisen und Mangan über dem Grenzwert nach Trinkwasserverordnung

Keuper

  • bei Gesamtmineralisation und Härte deutliche Unterschiede zwischen nicht bis teilbedecktem mittleren Keuper im Westen und bedecktem Keuper im Osten
  • zunehmende Gesamtmineralisation von gering im Westen bis mittel in östlich gelegenen Gewinnungsgebieten
  • Härte: weich im Westen, überwiegend hart im Osten
  • pH-Wert schwach sauer im Westen bis neutral im Osten
  • aufgrund gut ausgebildeter Deckschichten und hohem Grundwasseralter keine anthropogenen Belastungen
  • geogen bedingte Überschreitung des Grenzwerts nach Trinkwasserverordnung bei Eisen, Mangan und Arsen

Kristallin und Kristallinzersatz

  • sehr gering bis gering mineralisiert
  • Härte: weich
  • pH-Wert überwiegend sauer bis schwach sauer
  • gelegentlich Überschreitung des Grenzwerts nach Trinkwasserverordnung bei Eisen und Mangan
  • schwach ausgeprägte Deckschichten, daher können mikrobiologische Belastungen auftreten, durch entsprechende Aufbereitungsmaßnahmen keine Probleme im Reinwasser
  • trotz schlechter Schützbarkeit keine anthropogene Beeinflussung

Weiterführende Informationen

Link zu hydrogeologische Teilräume